Rotkreuzleiter-Ämter bald in neuen Händen

Seite an Seite arbeiten Christoph Fiedler (l.) und Andreas Prüßmeier (r.) schon seit einiger Zeit zusammen, wie bei der Verbandskasten-Tauschaktion. Der Bonneberger würde gerne das Amt des neuen Rotkreuzleiters übernehmen. VA-Archivfotos: ela

Timo, Müller Vorsitzender DRK Vlotho
Christoph Fiedler gibt zwei Posten auf / Andreas Prüßmeier stellt sich als Nachfolger zur Wahl / "Ämterentzerrung"
Am Montag sei eine Gemeinschaftsversammlung geplant gewesen. Die außerordentliche Wahl eines neuen Rotkreuzleiters hätte dann stattgefunden - wenn nicht das Blitzeis für schwierige Straßenverhältnisse gesorgt hätte. "Wir haben die Versammlung auf Ende Januar verschoben", berichtete der Portaner.
Aus beruflichen Gründen will er seinen Posten zur Verfügung stellen. Auf Kreisebene ist der Vlothoer auch ernannter DRK-Einsatzleiter. Fiedler wird seinen neuen Schwerpunkt im DRK als zweiter Vorsitzender in Vlotho und DRK-Einsatzleiter setzen. "Vier Ämter in einer Person - das schaffe ich zeitlich nicht mehr", betonte er. Nach einer Ausbildung zum Rettungsassistenten und Verwaltungsfachwirt arbeitet der 26-Jährige als Betriebsleiter eines Krankentransport-Unternehmens in Herford und absolviert momentan ein berufsbegleitendes Studium. Für diese beiden Herausforderungen benötige er im nächsten Jahr mehr Zeit. Zudem ist er Mitglied bei der Portaner Ortsgruppe der Bündnis-Grünen.
Mehr Zeit für Beruf und Privatleben
Die Entscheidung, als Rotkreuz-Leiter und Zugführer aufzuhören, sei ihm nicht leicht gefallen. "Mehrmals haben meine Lebensgefährtin und ich darüber gesprochen. Zeit für das Privatleben muss ja auch bleiben." Seit elf Jahren ist Fiedler Mitglied im DRK Vlotho, seit Februar zweiter Vorsitzender und seit vier Jahren Rotkreuzleiter. Hinzu kommt die Aufgabe des Zugführers beim Einsatzdienst, die der Portaner seit drei Jahren macht. Auf Kreisebene möchte er sich weiterhin im Einsatzleitdienst engagieren.
"Ich werde auch in Vlotho weiter Präsenz zeigen. Wir haben einen starken Ortsverein mit 150 Aktiven. Es wird Zeit, dass wir Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen", hat Fiedler strukturelle Veränderungen anvisiert. Zukünftig sollen die Ämter des Rotkreuz-Leiters und des Zugführers von zwei Personen bekleidet werden. Dem ersten DRK-Vorsitzenden Timo Müller möchte er als dessen Stellvertreter stärker unterstützen. Fiedlers erster neuer Schwerpunkt als zweiter Vorsitzender wird der Ausbau der ehrenamtlichen Blutspendemitarbeiter-Gruppe sein. Hierfür sucht er Bürgerinnen und Bürger, die bei der Blutspende helfen möchten. Weiterhin wird der Rotkreuzler jede Art von Einsätzen des DRK im Kreis Herford als DRK-Einsatzleiter führen, auch die "Massenanfall von Verletzten" Einsätze.
Einen geeigneten Nachfolger hat Christoph Fiedler im Auge: Andreas Prüßmeier, den jetzigen stellvertretenden Rotkreuz-Leiter. Und der 51-jährige Bonneberger steht zur Verfügung. "Als Stellvertreter ist mir diese Tätigkeit nicht neu", sagte Andreas Prüßmeier gestern im VA-Gespräch. Die gute Arbeit Christoph Fiedlers würde er gerne fortsetzen und spricht von einer großen Herausforderung. Die Verbandskasten-Aktion, der Adventsbasar, die Einkäude für Senioren bei Glatteis seien nur einige Aufgaben, die der Noch-Rotkreuzleiter mitorganisiert habe.
Die Entscheidung liegt aber bei den DRK-Mitgliedern, die den neuen Rotkreuzleiter und dessen Stellvertreter wählen.
Das soll im Januar passieren. Die endgültige Bestätigung erfolgt in der Jahreshauptversammlung Ende Februar. Ein neuer Zugführer wird hingegen ernannt.
Eine Idee hat Andreas Prüßmeier, der als Versandleiter in Vennebeck arbeitet, schon. Die Zusammenarbeit mit den Schulen möchte er intensivieren. Wer sein Stellvertreter wird, darüber wollte sich Andreas Prüßmeier gestern noch nicht äußern: "Es gibt Kameraden, die ich mir gut in diesem Amt vorstellen kann".
Tim Müller, erster Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, bedauert auf der einen Seite, dass Christoph Fiedler zwei seiner Ämter aufgibt. "Aber diese Ämterhäufung wollen wir entzerren." Auf der anderen Seite freue er sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Fiedler als zweiten DRK-Vorsitzenden. Timo Müller ist seit Februar der neue Vorsitzende des DRK Vlotho. Vor seiner Wahl zum Vorsitzenden war Müller Bereitschaftsführer und Rotkreuzleiter.
Auch der 36-jährige Kalletaler sieht den Ortsverein gut aufgestellt und verjüngt. Interessierte jeden Alters seien willkommen. Timo Müller bringt für Anfang Januar schon die Weihnachtsbaum-Sammelaktion in Erinnerung. Daran werde sich das DRK wieder beteiligen.
Das heimische DRK braucht im neuen Jahr einen neuen Rotkreuz-Leiter samt Stellvertreter und einen Zugführer. Denn Christoph Fiedler gibt seine Ämter ab. Das bestätigte der 26-Jährige gestern im VA-Gespräch.